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Lust auf ein aufregendes Wochenende? Dann kommt nach Rotterdam!

Ich liebe moderne Städte, die sich ständig weiterentwickeln und in denen das Leben gefühlt nie stillsteht. Rotterdam gehört da auf jeden Fall dazu und ist eine meiner Lieblingsstädte in Europa – nicht zuletzt auch wegen der hervorragenden Barrierefreiheit. Die zweitgrößte niederländische Stadt kann durch ihre Vielseitigkeit wahrscheinlich so gut wie jeden begeistern, doch damit steht man als Tourist oftmals auch vor einem kleinen Problem, da man gar nicht weiß womit man eigentlich anfangen soll. Natürlich ist es unmöglich in einem Blogartikel alle Interessen abzudecken, doch damit ihr es bei eurem Ausflug nach Rotterdam etwas leichter habt, habe ich für euch einige Highlights und persönliche Empfehlungen in einem Guide zusammengefasst.

Kubushäuser

Generell muss man für Rotterdam schon mindestens ein ganzes Wochenende einplanen. Für einen Startpunkt sind dabei beispielsweise die berühmten Kubushäuser sehr gut geeignet. Diese kreativen Würfel sind nicht nur eine ungewöhnliche Übernachtungsmöglichkeit, sondern auch noch eines der bekanntesten Fotomotive der City. Ich habe dort im Stayokay Hostel (mit Privatzimmer) übernachtet und muss sagen, dass es vor allem durch die zentrale Lage und den günstigen Preis punktet, man sollte dort aber kein Luxus erwarten. Das Hostel ist generell barrierefrei, aufgrund der Größe sind jedoch nur Dreibettzimmer (und größer) für Rollstuhlfahrer geeignet.

Ungewöhnliche Hotels sind immer cool, vor allem wenn sie bezahlbar sind

Markthalle und das „Weiße Haus“

Unmittelbar neben den Kubushäusern befinden sich übrigens das „Weiße Haus“ (der 1. Wolkenkratzer Europas) und die große Markthalle. Die überdachte Markthalle ist wirklich ein toller Ort, um leckeres Essen auszuprobieren. Ob Food Shops, Restaurants, Cafés oder einfach nur Stände mit frischen Lebensmitteln, hier werdet ihr auf jeden Fall satt! Bei meinem Besuch habe ich ein niederländisches Fischgericht „Kibbeling“ (frittierte Kabeljau-Filet Stückchen mit Soße und Pommes) ausprobiert und kann es definitiv weiterempfehlen.

Nach dem Besuch der Markthalle habt ihr wohl ein paar Gramm mehr auf der Waage

Das Weiße Haus: heute sind die Wolkenkratzer doch um einiges größer

Fotolocations in Rotterdam

Mit frischen Kräften könnt ihr dann weiter die Stadt erkunden und tolle Fotos schießen. Weit laufen müsst ihr dafür allerdings nicht, denn mit dem Rathaus und dem Bahnhof „Rotterdam Centraal“ gibt es 2 weitere tolle Fotolocations in direkter Nähe. Etwas weiter weg findet ihr Boijmans van Beuningen, das bekannteste Museum in Rotterdam. Selbst wenn man kein großer Fan von Museen ist, wird sich ein kurzer Spaziergang hierhin lohnen, da das Gebäude und die Umgebung schon von außen sehr sehenswert sind.

Rotterdam Centraal: ein echt cooler Hauptbahnhof

Boijmans van Beuningen und wieder eine Baustelle 🙁

Am Rathaus gibt es gleich mehrere schöne Fotospots

Kunst und Kultur

Wer sich für Kunst und Kultur interessiert muss sich allerdings mit dem Boijmans van Beuningen nicht zufriedengeben, denn es gibt noch weitaus mehr. In Rotterdam gibt es Kunstobjekte und Street-Art eigentlich so gut wie an jeder Ecke, völlig kostenlos auf den Straßen. Ein paar Beispiele gefällig?

Der Santa Claus (von den Einheimischen „Kabouter Buttplug“ genannt) des berühmten amerikanischen Künstlers Paul McCarthy ist kein gewöhnlicher Weihnachtsmann. Er hält nämlich einen Tannenbaum in der Hand, der vielmehr wie ein bekanntes Sexspielzeug aussieht. McCarthy will damit an unsere heutige Konsumgesellschaft appellieren und für die Touristen ist der Santa mittlerweile ein beliebtes Fotomotiv geworden.

„De vlecht“ ist eine 6,5 Meter hohe Statue in Form eines riesigen Haarzopfes. Sie wurde zum internationalen Frauentag aufgestellt und ist ein Zeichen für die gesellschaftliche Rolle von Frauen.

Die farbenfrohe Marathonbeeld-Skulptur mit insgesamt 20 verschiedenen Farben, symbolisiert die Vielfalt der Nationalitäten, die an dem jährlichen Marathon in Rotterdam teilnehmen.

Marathonbeeld-Skulptur

Der Santa mit einem etwas anderen Tannenbaum 😊

6,5 Meter langer Haarzopf

Hafenstadt Rotterdam

Rotterdam hat den größten Hafen Europas und somit ist es nicht überraschend, dass viele Aktivitäten nah am Wasser sind. Ihr habt die Möglichkeit eine Hafenrundfahrt mit unterschiedlichen Schiffen zu machen oder gemütlich über die Erasmusbrücke, sowie die Willemsbrücke zu spazieren. Übrigens sobald es dunkel wird, werden die Brücken beleuchtet und es entsteht ein ganz anderes, aber nicht weniger schönes Stadtbild. Die beste Sicht auf die Hafengebiete und die moderne Architektur der Stadt, bekommt ihr außerdem von der Aussichtsplattform auf dem Euromast (112 m hoch).

Hafenflair in Rotterdam

Nachts ist die Willemsbrücke noch um einiges schöner

Spaziergang über die Erasmusbrücke

Eine Stadt, in der die Menschen mit Behinderung willkommen sind

Ich könnte euch hier natürlich noch mehr über die Stadt erzählen, doch ihr solltet ja auch selbst etwas tun und alles weitere vor Ort herausfinden 😉 Ein Thema möchte ich allerdings noch besonders betonen und das ist die Barrierefreiheit in Rotterdam. Ich war wirklich sehr positiv überrascht, wie gut alles durchgeplant und organisiert ist. Ebenerdige Eingänge, Rampen, Aufzüge usw. sind überall vorzufinden und ich hatte zu keiner Zeit die Sorge, dass ich vielleicht irgendwo nicht reinkomme oder etwas nicht sehen kann. Natürlich war ich lediglich zwei Tage vor Ort und hatte beispielsweise auch nicht die öffentlichen Verkehrsmittel benutzt, aber ich hatte sehr schnell das Gefühl, dass die Menschen mit Behinderung hier willkommen sind und dass auf die besonderen Bedürfnisse solcher Menschen geachtet wird. Dies spiegelte sich auch in der Öffentlichkeit wider, denn ich hatte verhältnismäßig viele Rollstuhlfahrer auf den Straßen getroffen und als ich mal irgendwo vor einer Treppe Stand, kamen sofort sehr nette Passanten, die mir den Weg zu einer Rampe erklärten. Über die Inklusion wird also in Rotterdam scheinbar nicht nur geredet, sondern auch wirklich etwas dafür gemacht und darin können sich einige andere Städte und Länder definitiv ein Beispiel nehmen.

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