Im Februar 2022 war ich zum ersten Mal in Barcelona. Es ist eine großartige Stadt und wenn ihr mehr über meine Reise erfahren möchtet, schaut gerne mal hier vorbei. Barcelona ist jedoch ein wenig anders als die typischen „Wochenendtrip-Orte“. Es ist nämlich unmöglich, in nur 1-2 Tagen alle Sehenswürdigkeiten von Barcelona zu sehen. Die Lösung ist: Entweder man bleibt dort länger oder man besucht die Stadt mehrmals. So oder so werdet ihr also ein passendes Hotel benötigen und in diesem Artikel könnt ihr sehen, wo ich meine 4 Barcelona-Tage verbracht habe.

Location

Da ich auf meinen Reisen sehr viel unterwegs bin, suche ich immer nach Hotels, die möglichst nah am Stadtzentrum sind. Mit Hostal Grau habe ich diesmal die perfekte Location gefunden, denn dieses Hotel befindet sich wirklich im Herzen von Barcelona. Ganz viele Sehenswürdigkeiten wie z. B. die Altstadt, das „Gotische Viertel“ oder das MACBA Museum erreicht man von hier aus in nur wenigen Minuten zu Fuß. Die berühmte Fußgängerzone La Rambla – für mich die leckerste Straße Barcelonas – befindet sich ebenfalls nur 300 m entfernt.

Auch der Flughafentransfer ist in diesem Fall super einfach. Es gibt natürlich die üblichen Möglichkeiten wie Züge, Taxis oder normale Busse. Die beste Option ist jedoch der Aerobus. Mit solchen hellblauen Shuttlebussen kann man kostengünstig und schnell (ungefähr 35 Minuten) vom Flughafen bis zum Stadtzentrum gelangen (natürlich auch umgekehrt). Einfach an der Haltestelle Pl. Catalunya aussteigen und nach weiteren 300 Metern ist man auch schon am Hostal Grau angekommen. Alle Aerobusse haben übrigens eine elektrisch ausfahrbare Rampe und spezielle Plätze für Rollstuhlfahrer.

Konzept

Obwohl man als Tourist meistens nicht besonders viel Zeit in einem Hotel verbringt, macht der Aufenthalt umso mehr Spaß, wenn die Unterkunft etwas Besonderes hat. In Rotterdam habe ich beispielsweise in den ungewöhnlichen Kubushäusern übernachtet (siehe Rotterdam Guide) und auch Hostal Grau zeichnet sich durch ein originelles Konzept aus.

Hostal Grau ist ein Eco-Hotel, Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit spielen hier also eine sehr wichtige Rolle. Nun so etwas klingt natürlich immer sehr schön, aber was genau wird denn hier für die Umwelt gemacht? Tatsächlich sehr viel und ich gehe hier nur auf ein paar Sachen ein:

Die Inneneinrichtung des Hotels besteht überwiegend aus recyclebaren Materialien und FSC-zertifizierten Holzmöbel (FSC ist ein internationales Zertifizierungssystem für nachhaltigere Waldwirtschaft). Die Zimmer sind mit weißer, ökologischer Farbe gestrichen und auch für die Reinigung werden nur ökologische Produkte verwendet. Darüber hinaus ist man hier stehts bemüht, die Müllerzeugung auf das Minimum zu reduzieren. Als Bestätigung dafür, dass dies nicht nur leere Versprechungen sind, besitzt Hostal Grau die angesehene LEED-Gold-Zertifizierung (Leadership in Energy and Environmental Design) für die Innenarchitektur.

Bei dem starken Umweltbewusstsein wird das Wohlbefinden der Gäste natürlich ebenfalls nicht vernachlässigt. Alle Betten sind beispielsweise mit bequemen, 100% biologischen Matratzen ausgestattet und wem das noch nicht genug ist, aufgepasst: Hostal Grau hat nämlich sogar eigene Raumdüfte! Das mag zwar vielleicht eine Kleinigkeit sein, doch daran sieht man, dass das Konzept des Hotels bis ins letzte Detail durchgeplant ist.

Generell sollen sich die Gäste hier nicht wie in einem Hotel fühlen, sondern eher wie in einem kleinen Zuhause mitten in Barcelona. Das Design ist minimalistisch gehalten, jedoch mit einigen sehr kreativen Dekorationen. So stößt man in der geräumigen Lounge beispielsweise auf eine alte Nähmaschine oder auf eine Wand, die mit ganz vielen sehr alten Zeitungsausschnitten geschmückt ist.

Die Farbgestaltung der Zimmer begrenzt sich auf den Kontrast zwischen den weiß gestrichenen Wänden und den warmen Holztönen der Möbel. Ich muss sagen, dass ich von so einem minimalistischen Design positiv überrascht war, da ich eigentlich ein Mensch bin, der Farbenvielfalt mag. Hier fühlte es sich jedoch überhaupt nicht langweilig an und vermutlich entsteht genau dadurch eine gewisse Heimatmosphäre.

Zimmer und Barrierefreiheit

Hostal Grau hat eine gute Zimmerauswahl für unterschiedliches Budget. Von einem normalen Doppelzimmer bis hin zum Deluxe Zimmer ist alles dabei. Wer länger in Barcelona bleiben möchte, kann sogar ein ganzes Apartment mit einer Küchenecke buchen. Ich selbst war in einem sogenannten „OFF ROOM“. Dieses Zimmer hat gleich zwei Besonderheiten: Zum einen wird hier durch verschiedene Maßnahmen, die elektromagnetische Strahlung von WLAN und Handys reduziert. Zum anderen ist dieses Zimmer für die Bedürfnisse von Rollstuhlnutzern angepasst.

Damit sind wir auch bei dem wichtigen Thema Barrierefreiheit angekommen. Schließlich bringt mir selbst das schönste Hotel überhaupt nichts, wenn es nicht barrierefrei ist. Im Hostal Grau sind die wenigen Stufen im Eingangsbereich mit Rampen ausgestattet und die Zimmer kann man über einen Aufzug erreichen. Das rollstuhlgerechte Zimmer ist 25 m2 groß und obwohl es mit Doppelbett, Sessel und Schreibtisch ausgestattet ist, hatte ich immer noch genug Platz, um mich mit meinem E-Rolli problemlos zu bewegen.

Im Hinblick auf das Badezimmer haben die Menschen mit Behinderung natürlich unterschiedliche Bedürfnisse. Mein Zimmer hatte eine ebenerdige Duschkabine, einen Duschstuhl und einen großen Haltegriff. Für mich persönlich ist das mehr als ausreichend. Die Verantwortlichen haben mir jedoch erzählt, dass sie immer darum bemüht sind, auch individuelle Wünsche möglich zu machen. Falls ihr also etwas Zusätzliches braucht, empfehle ich euch vorab Kontakt mit dem Hotel aufzunehmen und nachzufragen.

An dieser Stelle muss ich jedoch unbedingt drauf hinweisen, dass die Barrierefreiheit leider nicht für alle gewährleistet werden kann. Dies hängt mit der Größe des Aufzuges zusammen. Mein E-Rolli hat die Maße 64 cm x 105 cm und passte in den Aufzug rein. Vermutlich wird man hier auch mit den meisten Standardrollstühlen keine Schwierigkeiten haben. Für Menschen mit einem großen Elektro-Rollstuhl ist dieses Hotel aber aufgrund der Aufzuggröße leider keine Option. Um keine bösen Überraschungen zu erleben, empfehle ich auch diesbezüglich sich direkt an Hostal Grau zu wenden (Kontaktdaten findet ihr weiter unten) und alles zu klären.

Service

Das Thema Sauberkeit ist sicherlich für alle Hotels ein entscheidendes Kriterium. In Hostal Grau gab es darüber nichts zu meckern. Alle Bereiche, in denen ich mich aufgehalten habe, waren sauber und mein Zimmer wurde jeden Tag aufgeräumt.

Das Personal an der 24-Stunden-Rezeption war stehts freundlich und hilfsbereit. An meinem letzten Tag konnte ich beispielsweise meine Taschen in die Gepäckaufbewahrung abgeben und hatte somit noch ein paar weitere schöne Stunden in Barcelona. Es ist auch möglich einen eigenen Hund mitzubringen oder eine Abholung vom Flughafen zu buchen. Zum Frühstück gibt es für alle Gäste einen hausgemachten Kuchen, einige Früchte, sowie Kaffee aus einer sehr guten Kaffeemaschine.

Fazit

Ich hatte eine wirklich schöne Zeit in Barcelona und Hostal Grau hat ganz sicher einen Teil dazu beigetragen. Mit meinem Elektro-Rollstuhl hatte ich im Hotel überhaupt keine Schwierigkeiten und darüber hinaus ist es einfach super angenehm Mitten im Stadtzentrum zu sein. Man sollte hier natürlich kein pompöses Luxushotel erwarten, sondern eher eine kleinere, gemütliche Unterkunft, in der die Umwelt und das Wohlbefinden der Gäste die oberste Priorität haben. Der einzige Kritikpunkt ist wohl die Größe des Aufzuges, wobei es wie schon gesagt, nur die Menschen mit größeren Rollstühlen betrifft.

Falls ihr euch für Hostal Grau interessiert aber noch irgendwelche Fragen oder spezielle Wünsche habt, empfehle ich euch sich an Monica Grau, Inhaberin und Geschäftsführerin des Hotels zu wenden (Telefon: +34 639 33 40 60 E-Mail: monica@hostalgrau.com). Außerdem findet ihr weitere Informationen unter www.hostalgrau.com

*Ich hatte einen gesponserten Aufenthalt im Hostal Grau, welches diese Hotelbewertung nicht beeinflusst. Wie immer basiert dieser Beitrag auf meinen eigenen Eindrücken und Meinungen.