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Hängeseilbrücke Geierlay: ein wenig „extreme“ auch für Rollstuhlfahrer

Wegen der Corona-Pandemie war das Reisen ins Ausland lange Zeit kaum möglich. Um dennoch etwas Neues zu erleben, erkundete ich viele wunderbare Orte in Deutschland, von denen ich vorher teilweise noch nie etwas gehört habe. Fünf solcher Orte möchte ich euch in diesem Beitrag unbedingt weiterempfehlen und natürlich auch die notwendigen Informationen über die Barrierefreiheit mitliefern.

Hängeseilbrücke Geierlay

Mit ganzen 360 Metern ist die Hängeseilbrücke Geierlay die zweitlängste hängende Brücke in Deutschland. Auch wenn viele Menschen wegen der Höhe jetzt vermutlich eher abgeschreckt werden, kann ich euch trotzdem nur ermutigen, denn das Überqueren der Brücke ist definitiv ein einzigartiges Erlebnis. Ok, ich muss dazu sagen, dass ich keine Höhenangst habe und die Ausblicke in die 100 Meter Tiefe machten mir nichts aus. Ich denke aber, dass es bei weitem nicht so „schlimm“ ist wie man es sich beim ersten Blick vielleicht vorstellt.

Die Fußgängerseilbrücke Geierlay verbindet die beiden Orte Mörsdorf und Sosberg und ist tatsächlich auch für Rollstuhlfahrer geeignet. Jedenfalls so lange der Rolli etwas schmaler ist als der 85cm breite Weg! Den Einstieg zur Brücke kann man theoretisch von beiden Orten erreichen, ich empfehle jedoch die Sosberger Seite. Der Weg von Mörsdorf aus ist zwar eigentlich bequemer, jedoch ist dort am Ende ein kurzer, aber sehr steiler Abstieg, weshalb es vor allem für E-Rollis etwas problematisch werden kann. Außerdem ist es ganz wichtig, die Brücke nur beim trockenen Wetter zu besuchen, da die Reifen auf einem nassen Holzweg einfach durchdrehen würden.

Königssee und Nationalpark Berchtesgaden

Der Königssee ist zwar auf keinen Fall unbekannt aber ich möchte ihn an dieser Stelle trotzdem jedem weiterempfehlen. Es ist ein wirklich paradiesischer Ort im Nationalpark Berchtesgaden, der vor allem durch sein smaragdgrünes, klares Wasser und die atemberaubend schöne Berglandschaft überzeugt. Aufgrund der Wasserqualität gehört der Königssee übrigens zu den saubersten Seen Europas. Mein persönliches Highlight ist dabei die Bootsfahrt bis zur Haltestelle Salet und die anschließende kurze Wanderung bis zum Obersee. Neben traumhaften Fotospots kann man hier auch noch Deutschlands höchsten Wasserfall (470 m), den Röthbach-Wasserfall erleben. Der Königssee ist mit Sicherheit ein Muss für jeden, der Deutschland von seiner schönsten Seite kennenlernen will!

Im Nationalpark Berchtesgaden und am Königssee selbst kann man generell sehr viel unternehmen. Viele dieser Angebote sind barrierefrei, einige jedoch auch nicht. Da ich aufgrund des schlechten Wetters nur ganz kurz dort war, kann ich lediglich meine Bootsfahrt nach Salet beurteilen. An Bord kommt man leider nur über zwei Stufen, weshalb der Zugang mit einem schwereren Elektro-Rollstuhl bedauerlicher Weise ausgeschlossen ist. Mit einem normalen Rollstuhl ist es jedoch möglich, da die Mitarbeiter gerne und unaufgefordert beim Tragen helfen. Den anschließenden Wanderweg zum Obersee kann man eigentlich ohne große Schwierigkeiten bewältigen.

Königssee und die malerische Bergkulisse

Externsteine im Teutoburger Wald

Externsteine sind bis zu 40 Meter hohen Sandsteinfelsen, die schon vor rund 70 Millionen Jahren entstanden sind. Es ist eigentlich unvorstellbar was während so einer langen Zeit alles an diesem Ort passiert ist. Heute sind die Externsteine vor allem ein beliebtes Fotomotiv und eine coole Aussichtsplattform, aus der man das gesamte Naturschutzgebiet betrachten kann. Leider sind die Plattform und auch einige Wanderwege im Wald nicht für Rollstuhlfahrer geeignet. Der Weg bis zu den Felsen ist jedoch problemlos und somit kann hier wirklich jeder ein paar einzigartige Fotos knipsen.

Vielleicht spazierte hier auch mal ein kleiner Dino

Lust auf ein cooles Instagram-Bild vor den Felsen?

Blick auf die Externsteine aus dem Teutoburgerwald

Schloss Drachenburg und Burg Eltz

Deutschland ist bekannt für schöne Schlösser und Burgen. Wer so etwas sehen möchte, muss jedoch nicht unbedingt nach Bayern zu dem weltberühmten Schloss Neuschwanstein. Als eine gute Alternative mit deutlich weniger Touristen eignet sich beispielsweise das Schloss Drachenburg in Königswinter. Es bietet ebenfalls eine märchenhafte Kulisse und in den Ausstellungsräumen auf insgesamt zwei Etagen, kann man zu dem viele hübsche Möbelstücke und andere Originalobjekte bestaunen. Besonders zu betonen ist auch die Barrierefreiheit, denn durch einen Aufzug kann man fast alles problemlos mit Rollstuhl besichtigen.

Falls ihr lieber mal in die Zeit der Ritter abtauchen wollt, so ist die Burg Eltz ein gutes Ausflugsziel für euch. Die nun schon über 850 Jahre alte Burg sieht wie in den typischen Ritterfilmen aus und ist daher eine wirklich coole Fotolocation. Vom Parkplatz aus kann man die Burg entweder über einen Fußweg oder über einen Pendelbus-Fahrweg erreichen. Für Rollstuhlfahrer empfehle ich aber auf jeden Fall den asphaltierten Fahrweg, da der Fußweg sehr steinig ist. Die Burg selbst ist leider nicht barrierefrei, sodass man sie nur von außen besichtigen kann. Der Besuch lohnt sich jedoch trotzdem, vor allem weil die Gegend an der Mosel super schön ist und man dort viel Zeit mit anderen Aktivitäten verbringen kann.

Auf der Suche nach einer passenden Immobilie

Schloss Drachenburg ist optimal für Rollstuhlfahrer

Burg Eltz: eine Festung wie aus den Filmen

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