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Cancún: Ein Paradies mit Hindernissen
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Als einer der wenigen Rollstuhlfahrer durfte ich die beeindruckende Cenote Suytun erleben!
Wenn ihr an Mexiko denkt, was stellt ihr euch vor? Für viele sind es die traumhaften Strände von Cancún. Feiner, weißer Sand unter den Füßen, das sanfte Rauschen der Wellen und türkisblaues Wasser, das bis zum Horizont reicht. Es sieht aus wie aus einem Postkartenbild, oder? Doch ist es in der Realität wirklich so schön? Es ist kein Wunder, dass Cancún jedes Jahr Millionen von Touristen anzieht, aber ist es mehr als nur ein hübsches Foto?
Natürlich hört man auch immer wieder von Mexikos Sicherheitsproblemen. In den Nachrichten geht es oft um Kriminalität, und das lässt viele Reisende zweifeln: Ist es sicher, nach Mexiko zu reisen? Und wie sieht es mit der Barrierefreiheit aus? Kann man als Rollstuhlfahrer alles genießen, was dieses Paradies zu bieten hat? Ich habe es herausgefunden – und dabei mehr erlebt, als ich mir je hätte vorstellen können. Was genau das bedeutet und welche Überraschungen Cancún für mich bereithielt, erfahrt ihr hier.
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Die bunten Cancún-Schriftzüge am Strand – der perfekte Fotospot!
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Perfekter Start in den Tag: Sonnenaufgang am Strand
Cancuns Traumstrände: Ein echtes Paradies
Kaum in Cancun angekommen, werdet ihr merken: Die Strände sind wirklich so schön, wie alle sagen. Der weiche, weiße Sand fühlt sich fast wie Puder an, und das warme, türkisfarbene Wasser lädt sofort zum Eintauchen ein. Es ist schwer zu fassen, dass es solche Orte in der echten Welt gibt. Aber um dieses Paradies wirklich zu genießen, solltet ihr euer Hotel gut auswählen. Natürlich kann man auch ein Budget-Hotel nehmen, aber ein bisschen mehr auszugeben, zahlt sich aus – sei es für einen besseren Strandzugang oder mehr Komfort.
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Guckt euch nur dieses türkisfarbene Wasser an!
Ich habe mich für ein All-Inclusive-Hotel entschieden, und das war definitiv die richtige Wahl. Stellt euch vor, ihr esst Tacos direkt am Strand, genießt Burger am Pool oder geht abends in ein schickes Restaurant. Das Essen war immer frisch und vielseitig, von mexikanischen Klassikern bis zu internationalen Gerichten. Und überraschenderweise war es nicht so scharf, wie man vielleicht denkt – besonders gut für diejenigen, die keine besonders feurige Küche mögen.
Das warme Wetter und das einladende Meer machen Cancún zum perfekten Ziel für Strandliebhaber. Egal, ob ihr am Wasser faulenzen oder Wassersportarten ausprobieren wollt, ihr werdet schnell verstehen, warum Cancún ein absolutes Traumziel ist. Es ist ein Ort, den man einfach erlebt haben muss.
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Spektakuläre Aussicht vom Wyndham Alltra Cancún Resort
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Tropische Vibes, wohin man auch schaut
Cancúns Abenteuer und die Grenzen für Rollstuhlfahrer
Wie ihr in meinen Fotos vielleicht schon gesehen habt, war ich diesmal ohne meinen Elektrorollstuhl unterwegs – und das aus gutem Grund. Die Barrierefreiheit in Cancún ist, freundlich gesagt, verbesserungswürdig. Besonders im Bereich Transport und Infrastruktur gibt es viele Herausforderungen. Vom Flughafen zur Hotelzone gibt es keinen direkten Weg mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, und die normalen Taxis oder andere Transportmöglichkeiten haben keine Rampen. Wenn du also einen Elektrorollstuhl nutzt, musst du im Voraus bei einer spezialisierten Reiseagentur buchen, die barrierefreie Fahrzeuge anbietet. Diese Dienste sind allerdings ziemlich teuer.
Um die Kosten im Rahmen zu halten, habe ich mich diesmal für einen leichten manuellen Rollstuhl entschieden und einen privaten Transfer in einem normalen Van genutzt. Ich muss allerdings sagen, dass die Straßen in Cancún, selbst in der Hotelzone, nicht wirklich rollstuhlfreundlich sind. Gehwege sind oft beschädigt, und fehlende abgesenkte Bordsteinen sind leider keine Seltenheit. Für Spaziergänge gibt es zwar ein paar kleine Abschnitte, aber insgesamt sind die Straßen außerhalb des Hotelgeländes für einen Elektrorollstuhl einfach nicht geeignet.
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Eine bunte Erinnerung, dass du im Paradies bist
Viele der beliebten Ausflugsziele wie die verschiedenen Cenoten oder Inseln sind für Rollstuhlfahrer schwierig oder gar unmöglich zu erreichen. Zum Beispiel hatte ich das besondere Erlebnis, die Cenote Suytun zu besuchen – aber nur, weil mein Bruder mich die steilen, unebenen Stufen hinuntergetragen hat. Ich hatte Glück, aber nicht jeder hat diese Unterstützung. Wenn du also auf Abenteuer aus bist, solltest du ein oder zwei starke Helfer dabei haben und einen Rollstuhl, der auch mal hochgehoben werden kann.
Aber es gibt auch positive Ausnahmen: Chichén Itzá, die weltberühmte Maya-Stätte, ist mit festen Schotterwegen ausgestattet, sodass auch Menschen im Elektrorollstuhl die beeindruckende Pyramide El Castillo bestaunen können. Zwar sind nicht alle Bereiche zugänglich, doch der Besuch lohnt sich trotzdem – schließlich zählt Chichén Itzá nicht ohne Grund zu den sieben neuen Weltwundern.
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Chichén Itzá, eines der neuen sieben Weltwunder
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Die Pyramide El Castillo – wo Geschichte auf Geheimnisse trifft
Ein weiteres Highlight ist Isla Mujeres, eine idyllische Insel vor Cancún, die für ihre malerischen Strände bekannt ist. Playa Norte ist dabei eines der bekanntesten Beispiele für die vielen beliebten Orte auf der Insel. Dieser Strand beeindruckt mit seinem ruhigen, flachen Wasser und lädt dazu ein, die Seele baumeln zu lassen. Doch die Anreise stellt für Rollstuhlfahrer eine Herausforderung dar: Die Fähre nach Isla Mujeres ist nur eingeschränkt zugänglich, da beim Einstieg kleine Treppen überwunden werden müssen. Auch auf der Insel selbst nutzen viele Besucher Golf-Carts, um bequem die Umgebung zu erkunden – eine Möglichkeit, die für Menschen im Rollstuhl leider nicht infrage kommt. Daher ist es besonders wichtig, vorab genau zu planen, welche Teile der Insel man entdecken möchte. Zusätzlich sind für bestimmte Abschnitte nahe den Klippen oder auch für einige Strandbereiche kräftige Helfer nötig, um weiterzukommen.
Trotz dieser Einschränkungen kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass Isla Mujeres ein wahres Paradies ist. Obwohl die Insel ein beliebtes Touristenziel ist, gibt es immer wieder ruhige Ecken, in denen man das Gefühl hat, ganz allein auf einer einsamen Insel zu sein. Für Menschen mit Behinderung ist ein Besuch leider nur begrenzt möglich. Dennoch konnte ich mit meinem leichten Rollstuhl viele der beeindruckenden Schönheiten der Insel erleben und das Abenteuer genießen.
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Die Schönheit des Strandes von Isla Mujeres
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Willkommen auf Isla Mujeres, der „Fraueninsel“
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Wunderschöne Ausblicke von den Klippen der Insel
Coco Bongo und unerwartete Begegnungen in Cancún
Cancún ist berühmt für sein wildes Nachtleben, und Coco Bongo ist dabei ohne Zweifel der Star. Dieser Club ist ein Muss, wenn ihr auf spektakuläre Shows und mitreißende Live-Musik steht – oder einfach eine unvergessliche Party erleben wollt. Zugegeben, der Eintritt ist nicht günstig, aber die Nacht bleibt euch garantiert im Gedächtnis – vorausgesetzt, ihr übertreibt es nicht mit dem Tequila! 😉
In der Umgebung solltet ihr jedoch auf Touristenfallen achten, um unangenehme Erlebnisse zu vermeiden. Ich hatte dort eine Begegnung mit zwei als „Superhelden“ verkleideten Straßenkünstlern, die zunächst freundlich ein paar Fotos mit mir machten. Was wie ein lustiger Moment begann, kippte jedoch schnell: Sie waren mit dem Trinkgeld unzufrieden, wurden aufdringlich und versuchten sogar, in die Tasche meines Bruders zu greifen, um mehr Geld herauszuholen. Zum Glück blieb dies der einzige negative Zwischenfall meiner Reise.
Fun Fact: Auf dem Weg dorthin sind wir plötzlich auf ein echtes Krokodil gestoßen! Es lag nah am Wasser, nur ein paar Meter von einem ganz normalen Gehweg entfernt. Zuerst dachte ich, es wäre nicht echt, da keinerlei Absperrung oder Zaun vorhanden war – bis wir ein Warnschild mit einem Krokodil-Symbol entdeckten. Mexiko ist eben ein echtes Abenteuer voller Überraschungen. 😊
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Coco Bongo: das Herzstück des Nachtlebens in Cancún
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Nein, das sind nicht die beiden, die mein Geld wollten 🙂
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Der perfekte Spot für Spring Break
Rückblick auf meine Reise nach Mexiko
Cancún ist ein wahrhaft paradiesisches Reiseziel, das für jeden etwas zu bieten hat. Die traumhaften Strände, das kristallklare Wasser und die lebendige Atmosphäre machen Cancún zu einem echten Traumziel. Wenn ihr ein gutes Budget habt und viel Zeit im Hotel oder am Strand verbringen möchtet, werdet ihr Cancún auch mit Rollstuhl auf jeden Fall genießen können. Reisebüros, die sich auf barrierefreies Reisen spezialisiert haben, helfen euch, den richtigen Transport zu organisieren und führen euch zu den besten barrierefreien Orten der Region.
Für Reisende mit einem kleineren Budget, die auch abseits der Hotelzone etwas entdecken möchten, sollte man realistisch bleiben. Ich musste meinen Elektrorollstuhl zu Hause lassen, um das Beste aus meiner Reise zu machen. Obwohl ich mit einem manuellen Rollstuhl flexibel war, weiß ich, dass das nicht für jeden möglich ist. Daher kann ich Cancún nicht uneingeschränkt jedem Rollstuhlfahrer empfehlen. Trotzdem hoffe ich, dass jeder diese tolle Destination irgendwann erleben kann.
Ich persönlich liebe es, unterwegs zu sein und so viel wie möglich zu sehen. Zwei Wochen nur am Strand liegen, ist nicht so mein Ding. Aber auch ich muss zugeben, dass es etwas ganz Besonderes ist, an Cancúns wunderschönen Stränden zu entspannen und gleichzeitig spannende Ausflüge wie nach Chichén Itzá, Isla Mujeres oder zu den Cenoten zu unternehmen. Es ist der perfekte Mix aus Erholung und Abenteuer.
In Bezug auf die Sicherheit haben wir uns in den touristischen Gebieten von Yucatán immer sicher gefühlt. Cancún ist durch den hohen Touristenverkehr gut überwacht, was es einfach macht, den Urlaub ohne ständige Sorgen zu genießen. Wie es in anderen Teilen Mexikos aussieht, etwa in Mexiko-Stadt oder an der US-Grenze, kann natürlich anders sein.
Fazit: Cancún und die Umgebung sind ideal für alle, die Entspannung und Abenteuer suchen. Mit der richtigen Planung und unter bestimmten Umständen ist es auch für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen ein tolles Ziel, auch wenn man auf einige Herausforderungen stoßen wird. Also, wenn ihr die Möglichkeit habt, dann auf nach Cancún – dieses Paradies sollte man mindestens einmal im Leben erleben!
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